Montag, 23. April 2018

Alles leer um uns herum.

Es ist so ruhig geworden.

Klar, denn die Parzellen um uns herum sind alle frei, kein Mobil oder Wohnwagen steht in der Nähe. Das macht sich schon bemerkbar.

Wir sitzen am Frühstückstisch und genießen die Ruhe. Kein Lüftchen weht, es ist leicht warm draußen, ohne dass uns die Hitze den Schweiß aus den Poren treibt! Richtig angenehm. So kann man entspannen!
Irmgard beklagt sich darüber, dass es erst jetzt so schön ist und wir anfangs doch das schlechte Wetter ertragen mussten. Aber, entgegne ich, wenn das von Anbeginn so schön gewesen wäre, dann würde es zur Normalität und man kennt den Unterschied nicht mehr. Und so freuen wir uns doch viel mehr über diese Situation, und wissen sie viel besser zu schätzen! Philosophiere ich gerade?

In diesem Moment kommt ein Paar vorbei, stoppt vor dem Zugang und spricht uns an. Nanu, uns purzeln die Fragezeichen aus dem Gesicht! "Guten Morgen, wir wollen sie nicht stören, aber wir werden jetzt Nachbarn und wollten sie begrüßen und uns vorstellen!" So sprechen sie uns sehr freundlich an. 
So nehmen Erika und Rolf den Nachbarplatz mit ihrem Chartago ein. Allerdings stellen sie sich ganz anders als gewohnt auf. Sie fahren vorwärts hinein und stehen nun mit der rechten Fahrzeugseite zu uns gewandt. Das gereicht uns dann später zum Nachteil. Nämlich zu dem Zeitpunkt als sie den ersten Nachmittagsbesuch erhalten. Nun kommen die Gespräche ungehindert zu uns herüber, da einer der Herren auch noch ein sehr lautes Organ hat. Aber sie werden wohl nicht ewig Gäste haben.
Ein wenig, wenn auch sehr zaghaft macht sich doch bei uns die Unruhe breit. Irmgard beginnt ein wenig zu rumpeln, das heißt, sie sortiert wichtige Dinge von unwichtigen, damit wir für die Reise weniger Gegenstände wegzuräumen und zu sichern haben. Ich nehme die aussortierten Gegenstände in Empfang und verstaue sie in der Garage und im Kofferraum des Autos. 
Irmgard trennt sich auch schon von einigen Blumen und vermacht die Edelgard. Rolf kommt zu mir und tastet sich im Gespräch vorsichtig heran um sein eigentliches Anliegen vorzubringen: Er würde sich freuen, wenn ich ihn mit dem Auto in den Ort fahren würde. Er hat sein Fahrrad zur Werkstatt gebracht und kann das heute Abend wieder abholen. Klar, den Wunsch schlage ich ihm nicht ab.
Erfreuliches Erlebnis dabei für ihn: Die Rechnung fiel überraschend moderat aus. Rolf hatte einen viel höheren Betrag erwartet.
Und der Fahrradhändler ist ein ausgesprochen sympathischer Mensch, der auch gut englisch spricht, für uns natürlich gut. So kann man zumindest seine Wünsche mitteilen.
Zuhause (am Wohnmobil) angekommen hat Irmgard das Abendessen fertig. Wir speisen an der frischen Luft.
Und nun erleben wir die nächsten Nachteile, dass der Nachbar falsch herum steht: Die Erika ist lange und oft am Telefonieren. Wir bekommen alles ungedämmt ans Ohr. Wir wollen doch gar nicht wissen was die Person am anderen Ende der Leitung für Probleme hat! 

Und zu allem Überfluss fängt der Rolf an  - nicht unser Freund, sondern der neue Nachbar -  Gitarre zu spielen, und dazu auch zu singen. Leise zwar, mehr summen, aber beides, das Spiel und der Gesang sind eine Katastrophe. Irmgard meint, er trifft nur jeden fünften Ton! 
Da die sich aber heute Morgen so artig und höflich vorgestellt haben, mag ich denen noch gar nicht sagen dass es mich gewaltig stört. Mal abwarten ob es Morgen besser läuft!  

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