Montag, 7. Mai 2018

zurück ins Mittelalter

Heute reisen wir kurz in die Vergangenheit.

In der letzten CBN (Costa Blanca Nachrichten) las ich einen Artikel über eine alte Brücke aus dem Mittelalter. Das hat mich so neugierig gemacht, dass ich dort unbedingt selbst einmal hinfahren wollte um diese Brücke und das kleine Dorf daneben zu besichtigen. Das Dorf ist heute noch bewohnt und soll 11 Einwohner zählen.
Nur stellte sich mir ein Problem: Wo genau befindet sich diese Brücke? Das ging aus dem Zeitungsartikel nicht genau hervor. Nein, besser gesagt waren es wieder die üblichen Probleme mit den spanischen Ortschaften. Auch bei Google nicht einwandfrei zu finden. Nach langer Suche auf "Erth" hatte ich Glück und konnte die Position finden und auch die Brücke mit dem Dorf sogar erkennen. Nun wollte ich besonders schlau sein und habe mir die GEO-Daten von Google anzeigen lassen und notiert. So wollte ich heute das NAVI programmieren und dann starten. Doch misstrauisch wie ich bin, muss ich mich sogar manchmal  selbst kontrollieren. Und so auch dieses Mal. 
In der Nacht lag ich wie immer wach im Bett und konnte nicht mehr schlafen. So setzte ich mich an den Computer und gab die Koordinaten ein. Doch nachdem der Positionspfeil auf dem Display erschien, erkannte ich sofort: Das kann nicht richtig sein! Nun traue ich selbst Google nicht mehr! 
Ich nahm die Zeitung zur Hand und las noch einmal aufmerksam die ganze Geschichte durch. Aber ich wurde auf dem Computer nicht wirklich fündig. So probierte ich es noch einmal über Wikipedia und Touristinformation. Und bei den Radwanderwegen, da hatte ich die Lösung gefunden! Alles in allem habe ich wohl über drei Stunden benötigt um mein Ziel zu finden und so aufzubereiten, dass ich auch mit dem Auto dort hingelangen konnte. Nur der Erfolg zählt!

Da meine WetterApp mir aber anzeigte, dass es genau in meinem Zielgebiet ab Mittag regnen solle, schielte ich während des Frühstücks immer auf die Uhr. So gegen 11.00 Uhr war es dann so weit und wir konnten starten.
Anfangs ging es auf kleinen Nebenstraßen ständig bergauf. 
Hier sahen wir sehr viele Mandelplantagen, die natürlich nicht mehr in Blüte standen. Aber insgesamt wurden dem Auge interessante Landschaften geboten. Und viele, unendlich viele Steine. Meistens auch kunstvoll zu Mauern und Wällen aufgestapelt.
Auch solche Alleen gibt es in Spanien

Überrascht war ich, als uns nach einiger Zeit dieses Schild entgegenleuchtete. Damit hatte ich hier gar nicht gerechnet.
Ein Pass liegt vor uns und muss überquert werden. Jedoch problemlos möglich.

Lediglich eine Baustelle unterbrach für nicht einmal eine Minute unsere Reise




Von meiner Beifahrerseite kam unerwartet folgender Kommentar: "Wir fahren in die falsche Richtung!" Häh, wieso das denn? Erklärung: Es war nicht die Fahrtrichtung an sich gemeint, sondern die Sonne hatte sich verzogen und  der Himmel wurde immer dunkler. Das war damit gemeint, wir fuhren, wie von Smartphone schon angekündigt in das Regengebiet.

Wenige Kilometer vor dem Endziel wurde es noch einmal spannend, da ich nach alter Väter Sitte die Straßenkarte aus Papier zur Hand nehmen musste - ja, ich hatte mich so gut vorbereitet, dass ich sogar diesen "Pfadfinder" ins Auto mitgenommen hatte. Damit klappte es. Von der Straße aus konnten wir die alte Brücke über dem ausgetrockneten Flußbett erspähen. Einen Parkplatz fanden wir auch sofort.
das ist sie, die alte Brücke!

Irmgard auf dem Weg. Zollgebühren muss siehe heute nicht entrichten.

hier befinden wir uns im Flußbett unter der Brücke, das gleichzeitig die Grenze zwischen zwei Regionen darstellt.
Ich, der Jürgen zeige in Richtung Comunidad Valencia,
Irmgard steht auf der Seite der Region Aragon


Wie man an der Bepflanzung im Garten sieht, wird das Gehöft noch bewohnt.

dieser Turm wurde noch bis vor neun Jahren bewohnt. Früher diente er als Wachturm und Zollhaus.


der holprige Weg über die Brücke.

Ein schon oben erwähnter Steinwall.
Und das Beste erzähle ich Euch jetzt: Punktgenau nach Ende unserer Besichtigung und der Fotosession setzte der Regen ein. Und das nicht zu knapp. Dicke Tropfen, fast wie Hagelkörner prasselten während der Heimfahrt auf unser Autodach. Und am Wohnmobil angekommen, schien die Sonne. Hier hatte es überhaupt nicht geregnet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen